1,5 Jahre ist es her, dass ich aus dem Flieger von L.A. ausstieg und kurz darauf einen Schlaganfall hatte. Darauf folgte eine Zeit, die sicher nicht leicht war, in der ich aber endlich Zeit hatte mich selbst kennenzulernen. Nachdem ich meine Handysucht ablegte, anfing Bücher über Selbstreflexion zu lesen und mich mit meiner Persönlichkeit beschäftigte, fing ich an mich so zu akzeptieren wie ich bin – äußerlich und innerlich. Ich habe nicht mehr das Gefühl gehabt jemandem nacheifern zu müssen, habe nicht mehr das Gefühl gehabt, dass ich zu wenig bin, dass ich mich verstellen muss, dass mich andere mögen und akzeptieren. Ich habe angefangen ich zu sein und einen feuchten Furz darauf zu geben, was andere über mich denken könnten.
Wer kennt das Gefühl nicht?… Man scrollt durch Instagram und Co und sieht Mrs. Sporty mit ihrem perfekten Body bei ihrem täglichen 2-Stundentraining im Fitnessstudio oder Miss Travel Girl, wie sie sich im Sand auf Bali rekelt, Mr. Vegan, wie er sich täglich die geilsten Gerichte, mit den besten Zutaten zubereitet und Miss Fashionista, wie sie die neuste Louis Vuitton in die Kamera hält…
Die vergangenen Monate ist irrsinnig viel passiert privat als auch beruflich, daher ist es hier ein bisschen ruhiger geworden. Das möchte ich aber wieder ändern uns springe voller Elan in den September. Was alles passiert ist werd ich euch jetzt ein bisschen erzählen.
Glücklich sein kann ich… naja meistens jedenfalls. Was bedeutet Glück überhaupt? Und wie kann man es finden?
Tinder, eine Plattform bei der es möglich ist mit dem Daumen eine Frau ins Bett zu kriegen, eine Plattform bei der es möglich ist sich als jemanden auszugeben, der man gar nicht ist, eine Plattform die meist von Oberflächlichkeiten nur so strotzt.
Fast 9 Monate ist es jetzt her, als ich den Schlaganfall erlitt. Ein Erlebnis, was heute noch tief in meinen Knochen sitzt. Ich habe versucht von Anfang an stark zu sein, nicht zu jammern und das beste aus der Situation zu machen, dies fällt mir heute jedoch schwerer als noch vor ein paar Monaten. Ich hab es schon so weit gebracht, konnte nicht mehr richtig gehen, die linke Hand machte keine Regungen mehr und ich musste in dem Krankenhaus liegen, in dem mein Bruder verstarb. All das hab ich zu der Zeit super gehandhabt, doch jetzt stößt es mir sauer auf wenn ich daran denke.
Mir gefällt meine Nase nicht, ich bin zu klein, mein Hintern ist zu groß, meine Zähne sind schief… wer kennt es nicht? Man ist fast täglich dabei sich selbst zu kritisieren. Aber warum machen wir das?
Wer kennt es nicht? Man startet voller Tatendrang und Motivation in eine neue Woche und schon nach ein paar Tagen lässt die Motivation nach. Man hat Gedanken wie: das werde ich sowieso nicht schaffen; ich bin nicht gut genug; man sieht eh nach 2 Wochen keinen Unterschied, wieso sollte ich weiter machen…
Bald ist Weihnachten und manche von euch fragen sich vielleicht warum ich nicht, wie ungefähr 90% der Blogger zur Adventszeit etwas verlose. Darum! Früher habe ich das gemacht aus „Angst“ etwas zu verpassen, Leser oder Follower zu verlieren. Aber diese „Angst“ ist nun Geschichte und ich lasse meinem Grinch-Dasein freien Lauf.
Man hat irrsinnige Angst davor einen Fehler zu machen – einen, der einem noch lange nachhängen wird, der einem peinlich ist, über den man sich ärgert und der uns nicht schlafen lässt. Aber vergiss nicht, jeder einzelne Fehler, den du bis jetzt begangen hast, hat dich zu dem Menschen gemacht der du heute bist.